PROJEKTE
„Was kriecht denn da?“
Ziemlich große Insekten, merkwürdige Wesen, halb Biene, halb Motte, eine dreibusige Schildkröte ohne Panzer….
Nehmen die kleinen Specksteinskulpturen bevorstehende Naturveränderungen voraus? Absurde Metamorphosen über Gattungen hinaus spielen mit unmöglichen Möglichkeiten.
Nach 20 Jahren überwiegend abstrakter Malerei habe ich Anfang 2022 zur Skulptur zurückgefunden. Auch für mich eine Art Metamorphose: schnelle Pinselstriche, große Gesten, dynamisches Arbeiten wich langsamen, behutsamen Feil-, Schleif und Schmirgelprozessen.
Zur Zeit entsteht ein neues Projekt in ganz enger Zusammenarbeit mit Rebecca Tsitsi Shoko, meiner langjährigen Freundin in Zimbabwe:
„The Story of Mrs. Tatu, die dreibusige Schildkröte ohne Panzer“
Eine dreisprachige Fabel für Erwachsene in deutsch, englisch und shona; multimedial und multikulturell.
Hier einige Figuren, die in der Geschichte von Mrs. Tatu eine wichtige Rolle spielen werden sowie erste Skizzen und Illustrationen der Protagonisten:
#FOLLOW
Virtuelle Fremde öffentlich meine Freunde nennen, diesen „Freunden“ wortlos per click folgen, sie empfehlen und sie kopieren: Da mache ich nicht mit! Und nun?
#FOLLOW ist der Versuch, die kommunikativen , teils tückischen Auswirkungen von Social Media künstlerisch unter die Lupe zu nehmen.
Ich zeige hier eine Auswahl von Weiterentwicklungen und neue Werke, die sich mit der Komplexität zwischenmenschlicher Kommunikation beschäftigten als auch dem Thema „Zugehörigkeit“.
2017/18 habe ich zuerst kritisch die Rolle von digitalen Medien und Social Media-Effekten untersucht, als im Verlauf dann auch versucht, das virtuelle, schnelllebige Nebeneinander mit Humor und Poesie festzuhalten.

„Twist and Shout“, 2017
Diptich:, 45 x 45 + 45 x 70 cm, Pigmente, Sand, Glas, Spachtelmasse auf Leinwand

#FOLLOW, 2017
90 x 120 cm, Pigmente auf Leinwand

„Austausch-Bar“/CornerWork, 2017
Diptich: li. 45 x 80 cm, re. 45 x 70 cm
Während des Projekts „#FOLLOW“ recherchierte ich Standpunkte zur Homogenität und damit Einseitigkeit von virtuellen Gruppen in sozialen Medien. Daraus entwickelte ich für einige Diptichs eine Hängung über Eck:
Je nach Blickwinkel bekommt man als Betrachter durch den veränderten Fokus und Standpunkt auch einen neuen Eindruck mit neuer Wahrnehmung und somit auch neuen Empfindungen.

„Austausch-Bar“, CornerWork, rechter Flügel
Pigmente, Bleistift, Backpapier, Seidenpapier, Folie aus getrockneten Farbresten

„Spuren/Traces“, 2003/2017
45 x 100 cm, Pigmente, Folie aus getrockneten Acrylfarben + Maisblätter auf Leinwand
„Das letzte Hemd – das Hemd zuletzt“, 2015/2017
Diptich, je 45 x 70 cm, Pigmente, Afrikanische Erde, Seidenpapier, Folien aus getrockneten Acrylfarben
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AmUmÜberUnterVomWasser
Ich beschäftigte mich 2014/2015 spielerisch mit dem sensuellen Thema Wasser in Malerei, Tonplastik, Collagen und colorierten Zeichnungen.
Zusammen mit der Bildhauerin Sonja Mosick entstanden groß- formatige Bilder, die wir gemeinsam malten und die ich als Gastkünstlerin auf Sonjas zweitägiger Skulpturen-Matinée auch austellte, neben einer Reihe weiterer Zeichnungen, Collagen und Malerei von mir .
Das Element Wasser ließ mich nicht los.
2016 versuchte ich den Schrecken und die Hoffnung von Menschen auf der Flucht über Wasser malerisch zu fassen.
Von beiden Projekten ist hier nur eine sehr kleine Auswahl zu sehen.

Listen, 2015
45 x 200 cm, Pigmente auf Leinwand
AmUmÜberUnterVomWasser, 2016
4-teilig, je 45 x 70 cm, Pigmente, Sand auf Leinwand
My Boy, 2015
25 x 30 cm, Tonmaske, Pigmente, Angelsehne, Bindfaden, Sackleinen auf Keilrahmen

HORIZONTE

„Im Fluss II“, 2013
34 x 170 cm, Acryl auf Leinwand
Aus meinem Projekt „Homelands“ entwickelte sich parallel zu Aufgragsarbeiten von 2005-1013 ein Thema, dass ich „HORIZONTE“ nenne und in denen ich das komplexe Thema „Heimat“ abstrakt aufgreife.
„Zuhause“, „Zugehörigkeit“, „eigene Wurzeln“, „Abschied“ und „Neuanfang“ sind einige der treibenden Gefühle zu den Arbeiten.
Fundstücke und Gesammeltes aus 25 Jahren wurden behutsam einer Spurensuche gleich, in Pigmente und Spachtelmasse eingearbeitet, vergossen und geschichtet.
„Chronik III“ zum Beispiel spiegelt somit als eine „Zeit-Landschaft“ Stationen meines Lebenswegs wieder.

„Gelassen„, 2005, 130×150 cm, Acryl auf Leinwand

„Verschwommen„, 130×150 cm Acryl auf Leinwand, 2005
„Chronik III„, 2005/2006
Diptich je 130×150 cm, Acryl, Seidenpapier, Gesammeltes wie Asche verbrannter Briefe, Blütenblätter, Seiden- und Böllerpapier, Briefmarken, Karton u.v.m. auf Leinwand

„Stein auf Stein/Zuhause von Blau und Rot“„, 2012, 50×150 cm, Acryl, Quarz-Spachtelmasse auf Leinwand
Homelands
Fotografien von mir auf meiner Reise durch die Kap-Region Südafrikas, zusammen mit meiner Freundin Nonhlanhla Mpofu, Feb. -März 2003
Das Projekt „Homelands“ entstand 2004-2007 und reflektiert viele Erinnerungen und mir wichtige Themen meiner Zeit in Zimbabwe.
Von 1993 – 1999 studierte und arbeitete ich in Harare. Zunehmende Korruption, Inflation und massive Unterdrückung der Bevölkerung führten zu meiner Rückkehr nach Deutschland.
Der Begriff „Homelands“ ist für die Beschreibung dieser Zustände der südafrikanischen, weißen Apartheidspolitik entliehen, um der zynischen Haltung der schwarzen, zimbabwischen Regierung gerecht zu werden.
2004 reiste ich zusammen mit meiner Freundin Nonhlanhla um das Kap und sammelte Erden in verschiedensten Regionen – Zimbabwe war uns zusammen reisend politisch zu unsicher, um dieses Projekt dort zu beginnen.
Parallel fotografierte ich Mädchen und Frauen. Ihre Silhouetten ließ ich an imaginäre, mystische Orte reisen, die den Begriff „Homeland“ im Sinne von Heimat verkörpern und repräsentieren könnten.
Neun Arbeiten vom Projekt „Homelands“ wurden 2007 erstmals komplett im artSpace berlin ausgestellt und zeigen eine Kombination naturalistischer Darstellungen von Mädchen und Frauen inmitten vielschichtiger Oberflächenstrukturen und Mustern aus Pigmenten afrikanischer Erde.

„Ambuya – Der Clan II„, 2007
Diptich, je 200×100 cm, Acryl, afrikanische Erde auf Leinwand, 2007

„Ambuya II“, 2004
Diptich 50×150 cm + 130×150 cm

„Ambuya I„, 2004
Diptich 130×150 + 50×150 cm

„Ambuya- The Clan I„, 2005
Diptich 50×150 + 130×150 cm

„Ambuya – The Girl“, 2006
Diptich je 100×200 cm

„Ambuya – Going Home/Kuenda Kumusha„, 2005
130×150 cm

„Spirits„, Silvester 2004/Neujahr 2005
130 x 150 cm, Acryl, akfrikanische Erde auf Leinwand
Während meines Studiums 1994-1996 entwickelte ich die Amai-Figur für Cartoons, Stoffgestaltung, diverse Drucke und Skulpturen.
Um lebensggroße Skulpturen zu erschaffen, entwarf ich Metallgerüste, um die ich Draht knüpfen konnte. Für diese Formen suchte ich nach einem semitransparenten Material, um die Gitterstruktur der „Skelette“ nicht zu verlieren. Es kam nur ein Material in Frage, dass inhaltlich zu meinem Amai-Projekt passte und das ich mir auch leisten konnte: Nylonstrumpfhosen.
Nylons haben kaum wärmenden Effekt; sie wurden erfunden und beliebt, weil sie die Beine von Frauen schöner, ästhetischer erscheinen lassen. Fast jede Frau, die Nylons trägt, bewahrt komischerweise auch ein paar der Kaputten auf.
Im Patchwork-Verfahren befestigte ich Stück für Stück Nylon am Drahtskelett. Die Näh- und Stickarbeiten beanspruchten gut 80 % des gesamten Zeitaufwands. Aus einer ursprünglichen Not heraus, entdeckte ich so ein in der Grundschule erlerntes Handwerk wieder, um es in meinen Skulpturen als Medium für Freie Kunst zu erheben.
Die Arbeiten wurden in der Jahresausstellung der Hochschule als auch in der Nationalgalerie in Harare 1995 und 1996 gezeigt. Hier eine sehr kleine Auswahl:
„Balancing Act“, 1995
50 x 70 cm, Pigmente, Buntstift auf Karton, aufgezogen auf Leinwand
Dies war meine erste freie Arbeit während des Studiums und der Beginn für das 2-jährige Amai-Projekt.
„Amai“ in der Shona-Sprache wird als Anrede anstelle des Vor und Nachnamens für eine Mutter benutzt, es folgt der Vorname des ersten Kindes.
Der harte Alltag der afrikanischen Frauen zwischen Traditionen und Vollzeitjob, Kindern, oft weiten Arbeitswegen und Hausarbeit berührte mich so, dass ich diese groteske Figur erschuf, die mit ihren eigenen Träumen und Wünschen schwanger geht.
Daraus entwickelte sich dann ein komplexes Projekt aller Medien: Skulptur, Malerei, Stoffgestaltung, diverse Drucktechniken, Zeichnung, Comic
„Amai“, 1996
ca. 220 x 50 x 220 cm, Stahlkonstruktion, 3-mm-Draht, Nylonstrumpfhosen, Maschendraht, Gipsverband, Gips, afrikanische Erde, Skizzenbuch des Projekts und meiner Abschlussarbeit/Rauminstellation.
Das Foto wurde in der Nationalgalerie in Harare aufgenommen, in der traditionell jedes Jahr im Dezember die Diplomanten der Harare Polytechnic ihre Abschlussarbeiten ausstellen.
Foto: COPYRIGHT Barbara Murray

„A“; „E“; „I“; „O“; „U“, je ca. 25 x 20 x 30 cm, 3mm-Draht, Nylonstrumpfhosen, Garn, 1996
Als Teil meiner Abschlussarbeit einer interaktiven Rauminstallation wurden die Draht-Köpfe an eine Fahrradfelge zwischen die Speichen montiert und in ein Holzgerüst integriert, sodass man die Felge wie ein Glücksrad drehen konnte.
(siehe auch die Radierung „Spinning“)
„Peep-Show„, 1995
22 x 30 cm, 3-farbiger Holzschnitt auf Papier

„Story of Amai„, 1996
40 x 60 cm, Siebdruck/Monoprint auf Karton
„Spinning„, 1996
25 x 40 cm, Radierung auf Büttenpapier
„Off the Boot„, 1996
32 x 55 cm, Radierung/Aquatinta auf
Büttenpapier, kartoniert
Seit ich 10 Jahre alt bin, hab´ ich fast immer ein Skizzenbuch dabei. Ich liebe es, schnelle Skizzen von Menschen zu machen:
Fremde im Café, auf der Straße, Musiker auf der Bühne, Tänzer beim Proben, Gewusel auf Märkten, Freunde ins Gespräch vertieft oder Kollegen beim Chillen etc.
Manchmal entstehen daraus Comic-Figuren, Illustrationen, eine Plastik oder Installation.

Der Skifahrer-Kampf, 1987
Aufgabe war es im 2. Jahr des Kunst-Leistungskurses in den Frühjahresferien ein vorher selbstgelumbektes Skizzenbuch zu füllen zum Thema: „ICH und….“
Ich fing an, meinen eigenen Stil zu entwickeln. Es entstanden einige Reihe von farbigen Skizzen, später auch wandgroße Arbeiten.

„Skifahrer-Kampf_3„, 29 x 43 cm, Filzer, Bunt- und Bleistift auf Papier, 1987

„Skifahrer-Kampf_4„, 40 x 60 cm, Acryl, Zeichenkohle auf Papier,, 1987

„we“, 18 x 25 cm x 43 cm, Filzstift, Wasserfarben auf Papier, 1987

„Skifahrer-Kampf_2„, 29 x 43 cm, Acryl, Buntstift auf Papier, 1987


„People“, 2001
je ca. 2 cm, Fineliner, Aquarellfarbe auf Seidenpapier
Während der Colorierungen von Entwürfen streift man auf einem Nebenblatt zwischendurch den Pinsel ab. Diese Kleckse haben mich dann inspiriert…..


„Platia/Antiparos, Kykladen„, 1991
je 29 x 43 cm, Blei- und Buntstift auf Papier (China-Skizzenbuch)


„Joshua„, 1996
je ca. Din A4, Deckfarben auf Papier/Skizzenbuch
Während meines Studiums begann ich mit Kindern und Jugendlichen Kunstkurse zu gestalten.
Manchmal waren Kinder lange in ihr Schaffen vertieft, so dass ich sie oft gern beobachtete und dabei schnelle Skizzen anfertigte.
o.T., 1995
Din A4, Bleistift

o.T., 1998
Din A4, Buntstift
o.T., 2020
DinA 4 Bleistift, Buntstift

Harendra at Polytech, 1995
DinA4, Bleistift, Buntstift

Nonhlanhla/Capetown, 2004
DinA4, Fineliner

Tendai, 1994
DinA4, Bleistift
Auswahl: Skizzen von Freunden und Kommiliton:innen, 1994-2004 Bleistift/Fineliner

„abstrahierte Körper/Dylan„, 1995
je ca. Din A4, Bleistift, Buntstift, Vorskizzen für ein Stoffdesign



„abstrahierte Körper/Spencer„, je ca. Din A4, Bleistift, Buntstift, Vorskizzen für ein Stoffdesign, 1995

Auswahl von zwei Skizzen, unterwegs in Hamburgs Szene zwischen Hafen- und Schanzenviertel (1987-1992)
„mittenDrin“, je ca. DinA4, Edding, Filzstift, Ölkreide, Buntstift, Fundstücke (Steichholzbriefchen)

Oft zeichne und male ich Traumsequenzen oder das, was sich für mich schwerer in Worte fassen lässt.
Wenn ich zeichne, skizziere, rumscribbel´, verwende ich als Medium und Malmittel, was sich gerade anbietet.
Öl- und Acylfarben kombiniere ich gerne mit Finelinern, klassischen Blei-, Kohle-, Buntstiften und Kreiden gern auch Kugelschreiber, Edding, Pflanzensäfte- und Pigmente, Erde, Spaghetti-Soße, Tee, Kaffee.
Zum Auftragen verwende ich neben Pinseln und Palettenmessern alles mögliche, was gerade greifbar ist oder inhaltlich für mich sinnvoll erscheint: Zuckerrohr, Stöcker, Zahnbürsten, Finger, u.v.m. …
Und ich zeichne sehr gerne mit geschlossenen Augen oder mit der linken Hand…
Aus einer Skizze entsteht dann manchmal ein umfangreicher Bilder-Zyklus oder auch eine Plastik. Hier ein paar ausgewählte Arbeiten der Serien“HEADS“ und „Silhouettes“ .
„Sehnsucht„, 90×120 cm, Acryl auf Papier
„Protest„, 90 x 120 cm, Acryl auf Papier
„Schweigen„, 90 x 120 cm, Acryl auf Papier
„HochMut„, 90 x 120 cm, Acryl auf Papier
„Verliebtheit„, 90×120 cm, Acryl auf Papier
„Entspannung„, 90 x 120 cm, Acryl auf Papier
„Aufwachen„, 90 x 120 cm, Acryl auf Papier
„Trotz, 90 x 120 cm, Acryl auf Papier
„Theater„, 50×75 cm Öl auf Leinwand, 1991
„Drei Generationen„, 50×75 cm, Öl auf Leinwand, 1991
„Vater, Mutter, Ich“, 50×75 cm Öl auf Leinwand, 1991
„Wie im Sarg„, 50×75 cm Öl auf Leinwand, 1991
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